Ein Junge will sich in Bakuon Rettou einer Motorradgang anschließen. Wie beeinflusst das sein Leben?
Bakuon Rettou
Der Manga Bakuon Rettou erschien seit 2001 in 18 Bänden im Kodansha Verlag. Der Zeichenstil von Tsutomu Takahashi ist sehr realistisch und er zeigt unverblümt die harte Realität, mit welcher der Junge konfrontiert wird. Dabei spielen auch seine sozialen Kontakte und seine Eltern eine Rolle. Hintergründe sind gut gezeichnet und die Charaktere sind gut voneinander unterscheidbar. Takahashi arbeitet viel mit Schraffuren, aber der Manga wirkt auf den ersten Blick nicht so dunkel, wie z. B. Alive. Man hinterfragt, was der Junge eigentlich will bzw. vom Leben erwartet, man merkt, dass er es selbst noch nicht genau weiß und versucht eine Orientierung zu finden.
In der 80er Jahren zogen Kaze Takashis Eltern in eine ruhige Gegend in Tokio, um ihren Sohn vor den schlechten Einflüssen seiner Freunde zu schützen. Im Unterricht wartet Takashi nicht darauf Freunde zu finden. Einige Klassenkameraden sind begeisterte Motorradfahrer und laden Takashi ein, an der nächsten Veranstaltung teilzunehmen. Für Takashi ist dies eine Offenbarung und der junge Mann beschließt, sich einer Biker-Gang anzuschließen. Jetzt braucht er nur noch ein Motorrad …
Achtung! In diesem Abschnitt gibt es einen Spoiler!
Zu Beginn noch ein Junge ohne Erfahrung und Freunde in der neuen Schule, gerät Takashi immer mehr in den Sog der lokalen Motorradgangs. Dort lernt er sich zu etablieren und Stärke zu zeigen. Die Jungs versuchen insgesamt der „Welt der Ameisen“, wie sie die Gesellschaft nennen, zu entkommen und verzetteln sich immer mehr in der Gewalt und Brutalität der Gangkriege. Als zwei von Takashis Kumpels in einem Verkehrsunfall mit dem Motorrad ums Leben kommen, ist dies ein einschneidendes Erlebnis für ihn. Er zieht hinter allem einen Schlussstrich und geht von der Schule ab, um sich nur noch dem Motorradfahren und der Gang zu widmen. Der Strudel zieht ihn immer weiter hinein.
Spoiler Ende
Fazit
Wer die Dramatik des Realismus sucht, ist mit diesem Manga richtig beraten. Bakuon Rettou beschönigt nicht und zeigt die Probleme eines jungen Mannes, der versucht auf seine Art Anschluss zu finden. Dies zeigt sich bereits in den Lügen gegenüber seiner Eltern, da er selbst weiß, dass seine Eltern nicht gutheißen würden, was er macht. Dadurch sind bereits Probleme mit Schule und Elternhaus vorprogrammiert. Auch hier merkt man, dass der Haussegen durch den Vater schief hängt, wenn dieser morgens nicht nach Hause kommt und die Mutter alleine sitzt und auf Sohn und Ehemann wartet. Der Zeichenstil von Tsutomu Takahashi ist realistisch gehalten, was auf für die Geschichte gilt, die er mit dem Manga erzählt. Der Manga ist nicht auf Deutsch erhältlich.