Robot Carnival (ロボット・カーニバル – Robotto Kānibaru) ist ein 91minütiger Animefilme, der sich aus verschiedenen Episoden zusammensetzt. Er erschien 1987 als Original Video Animation und besteht aus 9 Episoden, die sich mit dem Thema „Roboter“ auseinandersetzen. Verschiedene Regisseure haben an dem Film mitgewirkt, unter anderem Katsuhiro Otomo.
Robot Carnival
9 verschiedene Geschichten präsentiert von Größen, wie Katsuhiro Otomo, stellen verschiedene Aspekte des Lebens mit Robotern vor. Zerstörerisch und tödlich, lebendiger als dem Schöpfer lieb oder geheimnisvoll, erwecken sie die Roboter zum Leben und regen zum Nachdenken an.
[Achtung: Es folgt ein Spoiler]
Das Opening
Ein Junge entdeckt ein Plakat und warnt sein Dorf. Kurz darauf kommt der Roboterzirkus in die Gegend und zerstört mit Raketen und Robotertänzern alles was auf seinem Weg liegt. Regie führte Atsuko Fukushima und Katsuhiro Otomo.
Franken no Haguruma
Koji Morimoto präsentiert in seinem Kurzfilm einen Wissenschaftler, der seinen selbst gebauten Roboter zum Leben erwecken will. Bei dem gescheiterten Versuch erschlägt der Roboter seinen Schöpfer.
Deprive
Außerirdische greifen die Erde an und entführen eine Frau. Ein Mann versucht sie zu retten und wird beim Kampf gegen die übermächtigen Gegner zum Cyborg. Er besiegt die Außerirdischen und rettet die Frau. Die Geschichte stammt von Hidetoshi Omori.
Presence
Presence wurde von Yasuomi Umetsu kreiert. In einer abgelegenen Hütte baut ein Wissenschaftler einen Roboter in der Gestalt eines schönen Mädchens. Das Mädchen entwickelt eine eigene Persönlichkeit. Er bekommt Angst vor seiner eigenen Schöpfung und zerstört den Roboter. Später erscheint sie vor seinem Haus. Er sieht in der Hütte nach, entdeckt aber nur den kaputten Roboter. Weitere Jahre später kommt sie, um ihn abzuholen. Er geht mit ihr und verschwindet.
Starlight Angel
Hiroyuki Kitazume schuf für Robot Carnival die Geschichte um Starlight Angel. Zwei Mädchen gehen in einen Vernügungspark. Sie finden jeweils heraus, dass ihr Freund mit der jeweils anderen ausgeht. Eine von beiden rennt weinend weg und wird in einer virtuellen Realität von einem Roboter angegriffen. Ein anderer Roboter eilt ihr zu Hilfe und rettet sie.
Cloud
Mao Lamdo zeigt in seinem Film in Robot Carnival einen Roboter in Jungengestalt. Er läuft vor einem Panorama weißer Wolken. Inspiriert wurde die Episode vom Buch Snow and the Young Boy des gleichen Künstlers.
Meiji Karakuri Bunmei Kitan – Kōmōjin Shūrai no Maki ( A Tale of two Robots)
In der frühen Meiji-Zeit, Ende des 19. Jahrhunderts, kämpfen zwei dampfbetriebene, hölzerne Roboter gegeneinander. Einen steuert John Jack Volkerson III. Sein Ziel ist die Eroberung Japans. Den anderen steuert Denjiro, ein Japaner, der sich gegen Volkverson verteidigen will und am Ende siegt. Regisseur ist Hiroyuki Kitakubo.
Niwatori Otoko to Akai Kubi
Nachts erwachen die Maschinen in Tokio zum Leben. Eine riesige Robotergestalt dirigiert sie. In dem Szenario, dass Taktashi Nakamura entwirft, erwacht ein Betrunkener und wird von einem Diener des großen Roboters gejagt.
Das Ende
Atsuko Fukushima und Katsuhiro Otomo bilden den Abschluss des Episodenzyklus von Robot Carnival. Der Roboter-Zirkus wurde einst für die Unterhaltung der Menschen in den Städten gebaut. Dafür reiste er durch die Welt und richtete nur noch Zerstörung an. Zuletzt bleibt er auf einem Hügel in der Wüste stehen und fällt auseinander.
[Spoiler Ende]
Der Anime Robot Carnival
Initiiert wurde die Kreation vom Produzenten Kazufumi Nomura. Er wollte das Thema Roboter auf vielfältige Weise darstellen. Die Musik komponierten Isaku Fujita, Joe Hisaishi und Mashisa Takeichi. Die unterschiedlichen Regisseure übernahmen Charakterdesign und künstlerische Leitung. Veröffentlicht wurde der Film am 21. Juli 1987 auf VHS. Bandai Channel strahlte ihn aus und der Sci Fi Channel brachte ihn auf Englisch. In Frankreich brachte man ihn auf Canal + in französischer Sprache.
Die Synchronisation
Die Synchronisation übernahmen Hikaru Kotono, die das Android-Mädchen in Presence sprach, sowie Koji Moritsugu, den Protagonisten im gleichen Film. John Jack Volkverson III. wurde von James R. Bowers gesprochen. Kaneto Shiozawa übernahm die Rolle des Denjiro. Kei Tomiyama sprach Sankichi und Toku Nishio übernahm Daimaru.
Fazit
Robot Carnival ist sehr abwechslungsreich und düster. Die unterschiedlichen Stile bereichern den Film. Allerdings sind die meisten Episoden düster gehalten und wenig optimistisch. Es werden gute und schlechte Seiten einer Gesellschaft gezeigt, in denen Roboter unterschiedliche Rollen einnehmen. Einige Enden bergen Überraschungen in sich. Besonders bemerkenswert ist, dass der Film fast gänzlich ohne Sprache auskommt. Die Abschnitte, in denen Synchronisation notwendig war, sind auf Englisch. Entsprechend der verschiedenen Regisseure sind die einzelnen Abschnitte unterschiedlich gut gelungen, machen den Film aber zu einem einzigartigen Ganzen, dass sich lohnt anzuschauen.
Der Soundtrack
Ein Soundtrack erschien zum Projekt Robot Carnival, in dem verschiedene Regisseure Geschichten über Roboter vermitteln. Unter anderem hat Katsuhiro Otomo, der Zeichner von Akira, an dem Anime mitgewirkt.
Die Songs
Folgende Titel finden sich auf dem Robot Carnival OST:
1. Coming Soon-Opening 3:55
2. Niwa-Tori Otoko to Akai Kubi #1 – 3:33
3. Niwa-Tori Otoko to Akai Kubi #4 – 1:09
4.’Raihosha – The Visitor – 1:38
5. Deprive 3:43
6. Presence III 2:48
7. Presence V 1:15
8. ‚Wa‘- Harmony and Peace 2:00
9. ‚Sai‘ – Festival 4:28
10. ‚Nani‘ – What 0:45
11. Struggle 2:00
12. Ora 3:38
13. Heart & Hand 4:11
14. Merry-Go-Round 3:09
15. Unit 1 – 2:46
16. Unit 2 – 4:26
17. Niwa-Tori Otoko to Akai Kubi #2 – 1:55
18. Niwa-Tori Otoko to Akai Kubi #3 – 3:14
19. Battle 4:11
20. Presence II – 1:12
21. Presence IV 2:50
22. Prologue 0:39
23. In the White Cloud 1:20
24. Silent 1:11
25. Twilight 0:47
26. -Buruu Na Kimochi- 3:12
27. See You Again-Ending 3:20
Die Musik
Vielseitig sind die Geschichten in Robot Carnival. Sie sind genauso abwechslungsreich, wie die Regisseure mit ihren Episoden. Genauso gestaltet sich auch der Animesoundtrack. Von Actiongeladen, über wehmütige wunderschöne Instrumentaltitel und frech erscheinende Musik ist alles dabei. Manche Titel erscheinen verträumt und etwas „außer der Welt“. Bei Robot Carnival ist das nicht ohne Grund so. Das Meiste wurde vermutlich mit Synthesizer eingespielt.
Die Komposition
Die Komponisten der Musik sind Joe Hisasishi (久石 譲), Isaku Fujita und Masahisa Takeichi (武市 昌久). Die Coverillustration wurde von Katsuhiro Otomo gezeichnet. Der Soundtrack erschien 1987 unter dem Label Victor Enterteiment (ビクターエンタテインメント) und kostete 3200 Yen.
Fazit
Wer die ältere Synthesizermusik mag, macht mit diesem Soundtrack nichts falsch. Die Musik ist abwechslungsreich, wie die Geschichten des Anime. Düstere Titel und schöne, hellere Instrumentalmusik geben sich die Waage. Fröhliche Titel sind allerdings eher selten anzutreffen und erscheinen vor allem bei den Titeln von Starlight Angel. So wie der Anime zum Nachdenken anregen soll, gestaltet sich der Soundtrack atmosphärisch und an einigen Stellen, wie nicht von dieser Welt.
Weitere Infos findest du bei Anisearch