„Domu“ (童夢), auch bekannt als „Das Selbstmordparadies“, ist ein mehrfach ausgezeichneter dystopischer Manga von Katsuhiro Otomo. In einem scheinbar gewöhnlichen Apartmentkomplex in Tokio häufen sich mysteriöse Todesfälle. Inmitten dieser bedrohlichen Atmosphäre trifft die junge Etsuko auf einen alten Mann namens Cho, der nicht ist, was er zu sein scheint. Beide teilen eine ungewöhnliche Fähigkeit – Telekinese.
In der düsteren Welt des Mangas ‚Domu‘ von Katsuhiro Otomo beginnt ein gefährliches Katz-und-Maus-Spiel zwischen Etsuko und Cho. Während die Polizei sich weiterhin ratlos zeigt, wird die junge Etsuko zur einzigen Hoffnung für die Bewohner des Komplexes. Entdecken Sie dieses Meisterwerk, das Otomo vor ‚Akira‚ geschaffen hat, und tauchen Sie ein in eine Geschichte von Dunkelheit, Hoffnung und ungewöhnlicher Kraft.
Domu
„Domu“ wurde zunächst als Serie in einem Manga-Magazin veröffentlicht und wurde innerhalb kürzester Zeit zum Favoriten der japanischen Studentenszene. Otomo erlebte durch „Das Selbstmordparadies“ seinen Durchbruch und begann nach der Fertigstellung an „Akira“ zu arbeiten.
Die Vorgängergeschichte von Akira erschien 1980 unter dem Titel Domu – A Child’s Dream im Verlag Manga Action in Japan. In Deutschland brachte der Verlag Alpha Comics den Manga 1983 heraus. Der Manga ist in 3 Bänden abgeschlossen.
In der Innenstadt, in einer Plattenbaugegend, finden überdurchschnittlich viele Selbstmorde statt. Untersucht wird das ganze von einem Polizisten, nachdem ein Anderer sich bei der Untersuchung des Falls vom Dach gestürzt hat. Ein kleines Mädchen ist in die Geschichte involviert.
Die Geschichte und ihre Themen
Die Handlung spielt sich in einem typischen Tokioter Vorort-Wohnblock ab, in dem eine Reihe von mysteriösen, scheinbaren Selbstmorden stattfindet. Die Polizeiermittlungen ergeben keine Ergebnisse, die Umstände sind zu mysteriös, und es scheint keinen Zusammenhang zwischen den Todesfällen zu geben. Nur die kleine Etsuko, die gerade mit ihren Eltern in die Nachbarschaft gezogen ist, kommt dem Geheimnis auf die Spur. Mit ihren gewaltigen psychokinetischen Gaben fordert sie den Täter heraus, der ebenfalls über derartige Kräfte verfügt.
Das Selbstmordparadies bietet einen scharfen Blick auf die japanische Gesellschaft zu einer Zeit, als das Land eine Blase der scheinbar endlosen Prosperität erlebte, die die Realität des Lebens für viele, die zurückgelassen wurden, verbarg. Diese urbane Horrorgeschichte verwendet den Selbstmord der Bewohner dieses Wohnblocks und einige verstörende Bilder, um eine Geschichte der Sinnlosigkeit zu illustrieren, von Menschen, die ihren Status und ihre hoffnungslosen Aussichten aus Gründen, die außerhalb ihrer Kontrolle liegen, nicht verbessern können.
Publikationsgeschichte
Das Selbstmordparadies wurde zunächst als Fortsetzungsgeschichte in vier Teilen vom 19. Januar 1980 bis zum 6. Juli 1981 im Manga-Magazin Action Deluxe, einem Schwester-Magazin von Weekly Manga Action des Verlags Futabasha, veröffentlicht. 1983 wurde der Manga als von Otomo neu bearbeiteter Sammelband herausgegeben. Diese Ausgabe erwies sich als großer Erfolg: Über 500.000 Exemplare konnten verkauft werden, und noch im selben Jahr gewann der Sammelband den begehrten Nihon SF Taishō – das erste Mal, dass ein Manga den nur einmal im Jahr verliehenen Preis der Vereinigung japanischer Science-Fiction-und-Fantasy-Autoren erhielt. 1984 erhielt Das Selbstmordparadies zudem den Seiun-Preis. Durch diesen sensationellen Erfolg wurde Otomo zu einem der meistgefragten Mangaka Japans.
Der gescheiterte Sprung auf die Leinwand
Trotz des großen Erfolgs von „Das Selbstmordparadies“ und Otomos späterer Arbeit in Anime und Live-Action-Filmen konnte der Manga nie erfolgreich auf die Leinwand gebracht werden. Mehrere Versuche, darunter von Regisseuren wie David Lynch und Guillermo del Toro, scheiterten. Otomo selbst versuchte Anfang der 2010er Jahre, eine Live-Action-Adaption zu realisieren, das Projekt wurde jedoch aufgegeben.
Nachdem del Toro und Touchstone Pictures die Rechte an einer Adaption des Films aufgegeben hatten, begann Otomo in Zusammenarbeit mit Bandai Pictures und anderen Partnern mit der Arbeit an seiner eigenen Adaption. Er erstellte einen siebenminütigen Pilotfilm für das Projekt, der den Ton und die Stimmung des geplanten Films einfangen sollte. Leider kam die Produktion nicht über dieses Stadium hinaus, und der Pilotfilm wurde viele Jahre lang nicht der Öffentlichkeit gezeigt, mit Ausnahme einer einzigen Vorführung im Jahr 2016 auf dem Angouleme Film Festival.
Der Zeichenstil
Katsuhiro Otomo ist bekannt für seinen detaillierten und kinematographischen Zeichenstil, und „Das Selbstmordparadies“ ist keine Ausnahme. Otomo’s präzise Zeichnungen und detaillierte Hintergründe verleihen der Geschichte eine fast fotografische Qualität. Dieser Realismus steht im Kontrast zu den übernatürlichen Elementen der Geschichte und verstärkt das Gefühl des Unheimlichen und Unerklärlichen, das die Reihe durchzieht.
In „Das Selbstmordparadies“ setzt Otomo seinen Zeichenstil effektiv ein, um sowohl die physische als auch die psychische Landschaft des Apartmentkomplexes darzustellen. Die Gebäude sind kalt, abweisend und scheinen fast eine eigene Persönlichkeit zu haben, die das Gefühl der Bedrängnis und der Verzweiflung der Bewohner widerspiegelt. Otomo zeigt uns das Alltagsleben der Bewohner in detaillierten Panels, nur um diese Szenen dann abrupt von den übernatürlichen Ereignissen zu unterbrechen, die den Komplex heimsuchen.
Die Charaktere selbst sind ebenfalls detailliert und ausdrucksstark gezeichnet. Jeder Charakter hat seine eigene einzigartige physische Erscheinung und Mimik, die dazu beitragen, ihre Persönlichkeiten und emotionalen Zustände zu kommunizieren. Die telekinetischen Kämpfe zwischen Etsuko und Cho sind dynamisch und dramatisch dargestellt, mit einer Kombination aus dynamischen Linien, Sequenzen und kinetischer Energie, die die Spannung und den Konflikt der Szenen erhöhen.
Der Zeichenstil in „Das Selbstmordparadies“ ist ein integraler Bestandteil der Erzählung, der zur Atmosphäre der Geschichte beiträgt und die Emotionen und die Spannung der Handlung verstärkt. Otomo’s detaillierter und kinematographischer Zeichenstil trägt wesentlich zur einzigartigen Stimmung und zum unverwechselbaren Charakter von „Das Selbstmordparadies“ bei.
Handlung und Charaktere
Die Handlung von Das Selbstmordparadies spielt in einer typischen Vorstadt-Beton-Burg in Tokio, in der eine Reihe rätselhafter, scheinbarer Selbstmorde stattfindet. Die Untersuchungen der Polizei sind erfolglos, die Umstände sind zu mysteriös und es scheint kein Zusammenhang zwischen den Todesfällen zu existieren. Nur die kleine Etsuko, die gerade mit ihren Eltern in die Nachbarschaft gezogen ist, kommt dem Geheimnis auf die Spur. Mit ihren gewaltigen psychokinetischen Gaben fordert sie den Täter heraus, der ebenfalls über ähnliche Kräfte verfügt.
Die Geschichte entwickelt sich weiter, als eine Reihe von Todesfällen auftreten, die mysteriös und unerklärlich sind. Es stellt sich heraus, dass diese Morde und Selbstmorde von einem alten Mann namens Chojiro Ujida verübt werden, der im Alltag der Bewohner nur als seniler Greis Cho bekannt ist, aber über telekinetische Kräfte verfügt. Etsuko entpuppt sich als die einzige, die ihn aufhalten kann, und eine geistige Schlacht zwischen den beiden entbrennt.
Die Handlung von „Selbstmordparadies“ nimmt eine dramatische Wende, als Etsuko, das junge Mädchen mit psychokinetischen Fähigkeiten, beginnt, gegen Cho, den alten Mann mit ähnlichen Fähigkeiten, zu kämpfen. Diese Konfrontation wird zu einem Kampf um das Leben und den Tod der Bewohner des Wohnblocks. Währenddessen wird der Fall von Inspektor Okamura übernommen, der von Takayama unterstützt wird, einem jungen Polizisten, der bereits unter Yamagawa gearbeitet hatte. Okamura erfährt durch den Geist von Yamagawa von der bedrohlichen Präsenz von Cho.
In der Zwischenzeit freundet sich Etsuko mit Hiroshi Yoshikawa, einem Jungen aus dem Wohnkomplex, an, dessen Vater ein arbeitsloser und gewalttätiger Alkoholiker ist. Etsuko und Hiroshi spielen oft zusammen, begleitet von Yoshio Fujiyama, einem geistig zurückgebliebenen und riesigen Mann, der auch als Yo bekannt ist.
Die Handlung wird durch weitere mysteriöse Todesfälle intensiviert. Einer davon ist Tsutomu Sasaki, der sich vor den Augen von Etsuko die Kehle durchschneidet, nachdem er drei Jahre lang vergeblich versucht hatte, die Aufnahmeprüfung für die Hochschule zu bestehen. Dieser Akt wird von Cho orchestriert, der weiterhin psychokinetisch die Bewohner des Wohnblocks manipuliert.
Die Charaktere
Der Greis mit den Psikräften scheint zwischen der sadistischen Ader, andere in den Tod zu treiben und einem kindischen Gemüt gefangen zu sein. Katsuhiro Otomo setzt mit dem kleinen Mädchen und dem Greis das erste Mal Psikräfte in einem seiner Mangas ein. Der Greis wirkt durch die Trophäen, mit welchen er sich behängt, irre und sadistisch. Der Polizist, der nach dem Tod seines Kollegen den Fall untersucht, ist vernünftig, versucht dennoch irrationalen Pfaden zu folgen, nachdem alle Ermittlungen ins Leere gehen. Das Mädchen mit den Psikräften wirkt im ersten Teil des Mangas ruhig. Im zweiten Teil verliert sie die Gelassenheit, als der alte einen Freund von ihr angreift.
Katsuhiro Otomos Durchbruch
Katsuhiro Otomo, der bereits vor „Das Selbstmordparadies“ als Mangaka tätig war, erlangte durch dieses Werk seinen Durchbruch. Der Manga wurde von Januar 1980 bis Juli 1981 als Serie in dem Mangazine „Action Deluxe“ veröffentlicht und wurde schnell zum Liebling der japanischen Studentenszene. Nach der Veröffentlichung der Serie begann Otomo mit der Arbeit an seinem wohl bekanntesten Werk, „Akira“.
„Das Selbstmordparadies“ wurde 1983 als Sammelband neu aufgelegt und war ein großer Erfolg. Über 500.000 Exemplare wurden verkauft und im selben Jahr gewann der Sammelband den begehrten Nihon SF Taishō, das erste Mal, dass ein Manga diesen Preis erhielt, der nur einmal im Jahr von der Vereinigung japanischer Science-Fiction- und Fantasy-Autoren verliehen wird. Im folgenden Jahr erhielt „Domu“ auch den Seiun-Preis. Durch diesen sensationellen Erfolg wurde Otomo zu einem der meistgefragten Mangaka Japans. Der Manga wurde bis 2007 immer wieder neu aufgelegt und inspirierte viele junge Zeichner, darunter Taiyō Matsumoto, der nach dem Lesen des Comics beschloss, selbst Mangaka zu werden.
Die Themenbereiche vom Selbstmordparadies
„Domu: A Child’s Dream“ (in Deutsch: „Das Selbstmordparadies“) ist ein beeindruckender Manga, der ein tiefgreifendes und düsteres Bild der modernen japanischen Gesellschaft zeichnet. In der Geschichte verwebt Katsuhiro Otomo verschiedene Themenkomplexe, die den Manga weit über die Grenzen eines einfachen Thrillers hinausheben.
Zu den zentralen Themen gehören soziale Isolation, Hoffnungslosigkeit und die Verzweiflung der Menschen, die in einem heruntergekommenen Apartmentkomplex leben und mit den Härten des Lebens kämpfen. Otomo gelingt es, die beunruhigende Realität des Lebens in einer von wirtschaftlichem Wohlstand geprägten Gesellschaft zu beleuchten, die viele Menschen dennoch im Stich lässt. Die Selbstmorde der Bewohner, oft dargestellt mit erschreckender Gewaltdarstellung, werden als tragisches Symbol für die Menschen verwendet, die keine Möglichkeit sehen, ihren Status zu verbessern oder ihre aussichtslose Situation zu verändern.
Die Darstellung von psychokinetischen Kräften in Domu, die sowohl bei dem alten Mann Cho als auch bei dem jungen Mädchen Etsuko vorkommen, bringt zusätzlich ein Element des Übernatürlichen und Ungewöhnlichen in die Geschichte. Diese Kräfte werden nicht nur als Quelle des Konflikts, sondern auch als Metapher für die verborgenen Fähigkeiten oder das verborgene Leid, das in den Menschen existiert, verwendet.
Akira und Das Selbstmordparadies
„Akira“ und „Domu“ sind beide Werke des renommierten Mangaka Katsuhiro Otomo und teilen einige thematische und stilistische Merkmale.
- Thematische Überschneidungen: Beide Geschichten handeln von Kindern mit übernatürlichen Kräften und den Konsequenzen, die diese Kräfte auf ihre Umgebung haben. In „Das Selbstmordparadies“ ist es ein kleines Mädchen und ein alter Mann, die über telekinetische Fähigkeiten verfügen, während in „Akira“ ein Junge namens Tetsuo Shima unglaubliche psychische Fähigkeiten entwickelt. Diese Kräfte führen zu Konflikten und Katastrophen, die die umgebende Gesellschaft betreffen.
- Gesellschaftskritik: Sowohl „Das Selbstmordparadies“ als auch „Akira“ bieten eine scharfe Kritik an der japanischen Gesellschaft. „Domu“ beleuchtet die Tragik der städtischen Armut und die Auswirkungen der Wirtschaftsblase in Japan, die zu einer Kluft zwischen Reichen und Armen führte. „Akira“ hingegen kritisiert das politische und militärische Establishment und thematisiert die Folgen des technologischen Fortschritts und der Urbanisierung.
- Stil und Einfluss: Otomo hat einen unverwechselbaren Zeichenstil, der sowohl in „Das Selbstmordparadies“ als auch in „Akira“ zu sehen ist. Seine detaillierten Hintergründe, die realistische Darstellung von Figuren und Objekten und die dynamische Darstellung von Bewegung und Action haben sowohl in Japan als auch international großen Einfluss gehabt.
- Erfolg und Anerkennung: „Das Selbstmordparadies“ war das Werk, das Otomo seinen Durchbruch in der Manga-Industrie ermöglichte. Es war sehr erfolgreich und gewann mehrere renommierte Auszeichnungen, darunter den Nihon SF Taishō und den Seiun-Preis. „Akira“ hingegen stellte Otomos internationale Durchbruch dar und ist bis heute sein bekanntestes Werk. Beide Werke haben Otomo als einen der führenden Mangaka seiner Generation etabliert.
- Adaptionen: Ein interessanter Unterschied zwischen den beiden Werken liegt in ihrer Adaption in andere Medien. Während „Akira“ erfolgreich in einen Anime-Film adaptiert wurde, der als einer der besten und einflussreichsten Anime-Filme aller Zeiten gilt, hat „Das Selbstmordparadies“ trotz mehrerer Versuche nie eine erfolgreiche Adaption erfahren.
Der Vorgänger von Akira
„Domu: A Child’s Dream“ ist in gewisser Weise der Vorgänger von „Akira“, zumindest in Bezug auf Katsuhiro Otomos Schaffensprozess und seinen Stil.
Erstens ist „Das Selbstmordparadies“ das Werk, mit dem Otomo seinen Durchbruch in der Manga-Welt erlangte, bevor er „Akira“ schrieb und illustrierte. Otomo begann an „Akira“ zu arbeiten, nachdem er „Domu“ abgeschlossen hatte. In diesem Sinne kann man sagen, dass „Domu“ der direkte Vorgänger von „Akira“ ist, zumindest in Bezug auf die chronologische Reihenfolge von Otomos Werken.
Zweitens teilen „Domu“ und „Akira“ einige ähnliche Themen und Elemente. Beide Geschichten spielen in städtischen Umgebungen und befassen sich mit Charakteren, die über psychokinetische Fähigkeiten verfügen. Sie untersuchen beide auch Themen wie die Auswirkungen von Technologie und Fortschritt auf die Gesellschaft und die Rolle von Individuen innerhalb dieser Systeme. Diese wiederkehrenden Motive könnten als Beweis dafür angesehen werden, dass „Domu“ den Weg für „Akira“ geebnet hat, indem es Otomo die Möglichkeit gab, seine künstlerischen Fähigkeiten und seinen erzählerischen Stil zu verfeinern.
Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass „Domu“ und „Akira“ trotz dieser Ähnlichkeiten eigenständige Werke sind. Sie haben unterschiedliche Handlungen, Charaktere und Themen, und obwohl sie ähnliche Elemente teilen, unterscheiden sie sich in ihrer Gesamtwirkung und ihren Absichten.
Der Apartmentkomplex in Domu als Sozialer Brennpunkt
Der Apartmentkomplex in „Domu: A Child’s Dream“ wird als eine Art sozialer Brennpunkt dargestellt. Die Handlung spielt in einer typischen Vorstadt-Beton-Burg, in der sich eine Reihe rätselhafter, scheinbarer Selbstmorde ereignet. Die Umstände sind mysteriös und es scheint keinen offensichtlichen Zusammenhang zwischen den Todesfällen zu geben.
Es wird ein Bild von Menschen gemalt, die in schwierigen sozialen Umständen leben und denen es oft an Hoffnung und Aussicht auf Verbesserung fehlt. Der Apartmentkomplex scheint von der Welt vergessen zu sein, zurückgelassen in der Vergangenheit einer Welt, die unaufhörlich in die Zukunft marschiert. Die Menschen um das Gebäude herum wirken verloren und hoffnungslos, und die Selbstmorde der Bewohner vermitteln ein Gefühl der Verzweiflung und der Ausweglosigkeit.
Die Darstellung des Apartmentkomplexes in „Domu“ ist ein starker sozialer Kommentar. Otomo verwendet diesen Hintergrund, um die Auswirkungen der japanischen Blasenwirtschaft und das Gefühl der Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung, das viele Menschen in solchen sozialen Brennpunkten erleben, zu untersuchen. Er zeigt, wie diese Umgebung zu einer Reihe von tragischen Ereignissen führt, die das Leben der Bewohner des Komplexes prägen und beeinflussen.
Es ist auch wichtig zu beachten, dass der Komplex eine Rolle als Schauplatz für die übernatürlichen Ereignisse des Mangas spielt. Die mysteriösen Todesfälle und die psychokinetischen Kräfte, die in der Geschichte eine Rolle spielen, sind eng mit der Umgebung des Apartmentkomplexes und der Atmosphäre der Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit verbunden, die dort herrscht.
Fazit zum Selbstmordparadies
„Domu: A Child’s Dream“ (auch bekannt als „Das Selbstmordparadies“) ist ein erstaunlicher Manga, der die außerordentliche Fähigkeit von Katsuhiro Otomo, komplexe und eindringliche Geschichten zu erzählen, demonstriert. Der Zeichenstil ist ausgezeichnet, mit beeindruckender Liebe zum Detail und der Fähigkeit, eine dunkle und beklemmende Atmosphäre zu schaffen. Die Handlung ist spannend und hält die Leser von Anfang bis Ende in Atem, während sie die mysteriösen Todesfälle in einem Wohnkomplex verfolgen.
Es sollte jedoch beachtet werden, dass Otomo in „Domu“ keine Scheu vor expliziter Gewalt zeigt. Die Darstellungen von Tod und Gewalt sind deutlich und unverblümt, was dazu führt, dass dieser Manga definitiv nicht für jüngere oder empfindlichere Leser geeignet ist. Das Thema Selbstmord und das dunkle Umfeld könnten auch für manche Leser zu intensiv sein.
Trotz dieser Warnung ist „Domu“ eine hervorragende Lektüre für jeden, der die Tiefe und Komplexität der Manga-Kunst schätzt. Genau wie Otomos bekannterem Werk „Akira“, ist „Domu“ eine Lektüre, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Es ist eine Geschichte, die dich herausfordert und dich dazu bringt, über die dunkleren Aspekte der Gesellschaft und der menschlichen Natur nachzudenken, während Sie gleichzeitig eine packende und gut erzählte Geschichte genießen. Es ist zweifellos eine unbedingte Leseempfehlung für jeden erwachsenen Manga-Liebhaber.
Hier geht es zum Artikel über Katsuhiro Otomo
Weitere Infos gibt es auf DeWiki zum Selbstmordparadies