Roboter oder Mensch? Wer ist das Mädchen, dem Kenichi in der Stadt begegnet? Ab sofort werden er und das Mädchen von einem Unbekannte gejagt, der sie umbringen will.
Robotic Angel – Metropolis
Der japanische Privatdetektiv Shunsaku Ban und sein Neffe Kenichi reisen dem international gesuchten Dr. Laughton nach, um ihn zu schnappen. Im Auftrag von Red Duke arbeitet er an einem Roboter, namens Tima. Mit ihr will der Red Duke die Weltherrschaft erlangen. Kenichi trifft auf sie und flüchtet mit ihr vor dem Ziehsohn des Red Duke. Der ist eifersüchtig auf das Roboter-Mädchen.
Der Anime
Osamu Tezuka legte bei diesem annehme Hand an. Inspiriert wurde er von einer Aufnahme des Science-Fiction Klassikers Metropolis von Fritz Lang. Den ganzen Film hat er nie gesehen. Die Comicvorlage unterscheidet sich deshalb sehr von dem Filmeklassiker. Die Animeversion stammt von 2001 und setzt den Manga nicht 1:1 um. Er ist eine Kombination aus dem Film Metropolis, den Mangaelementen und weiteren Science-Fiction-Elementen. Die Regie des Anime übernahm Rintarô. Das Drehbuch schuf Katsuhiro Otomo, der bereits mit Akira ein Meisterwerk schuf. Die Animationen wurden vom Studio Madhouse umgesetzt.
Der Titel
Aus lizenzrechtlichen Gründen durfte der Film nicht Metropolis genannt werden. An der Geschichte orientieren bekam er bei der Veröffentlichung den Titel Robotic Angel.
Mensch oder Maschine?
Tima ist eine Kombination aus Mensch und Maschine. Sie hat eine eigene Persönlichkeit, Gefühle und Erinnerungen. Der Film stellt ethische Fragen Zentrum, die sich zum Beispiel mit den Rechten der Roboter beschäftigen. Klassensysteme, Hierarchie, Eliten und das einfache Volk werden in diesem Fall von einem Konflikt zwischen Mensch und Roboter abgelöst. Die Roboter haben die normalen Menschen verdrängt und übernehmen Arbeiten, für die sie nicht einmal wertgeschätzt werden. Die Einwohner verlieren ihre Jobs und Einkommen, wegen der Roboter. Folge sind gewalttätige Konflikte zwischen diesen Bevölkerungsschichten. Die Vorteile dieser futuristischen Stadt kommen nur wenigen Eliten zuteil.
Animationen
Für das Alter des Filmes ist die grafische Darstellung hervorragend. Atemberaubende 3D Animationen zeigen gigantische Wolkenkratzer, verwinkelte Gassen, Rücken und Schwebebahnen. Die Stadt ist lebendig und die Animationen sind wunderbar gestaltet. Es wurde mit Computern und Stiften gleichermaßen gearbeitet. Die Figuren sind gezeichnet. Dadurch kommt der Kontrast zwischen Technik und Mensch umso besser zum Vorschein. Darin finden sich die Figuren aus Tezukas Feder zurecht, die ihr ganz eigenes Design haben.
Tezukas Charaktere
Tezukas Zeichenstil zeichnet sich durch kleine korpulente Männer mit Hakennasen, großen Schnauze werden und leicht merkwürdig geformten Beinen aus. Die Augen sind zum Teil groß gezeichnet und das gesamte Bild gibt Tezukas Handschrift sehr gut wieder erkennen.
Die Musik
Robotic Angel besticht durch klassischen, beschwingten New-Orelans-Jazz. Er entführt auf der einen Seite in die Zukunft und auf der anderen Seite dadurch in die Vergangenheit. Die Optik besticht durch Futurismus, während Ray Charles mit „I can’t stop loving you“ im Hintergrund ertönt. Man ist hin- und hergerissen zwischen dem Eindruck, dass der Soundtrack ganz und gar nicht passt oder besonders hervorragend. So richtig entscheiden kann man sich als Zuschauer in diesem Moment nicht.
Fazit
Robotic Angel ist ein annehme, der sich mit philosophischen Fragen auseinandersetzt und diese zur Genüge aufwirft. Der Anime kombiniert farbenfrohe Bilder mit einer ernsten, zum Nachdenken anregenden Geschichte. Hervorragende Grafik und Film prägender Sound hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Dieser Film ist eine Kombination aus Kontrasten, die diesem Science-Fiction-Anime eine lebendige Eigenständigkeit verleihen. Er ist ein Klassiker, der einfach mal gesehen werden muss.