Mit dem Manga Waga na wa Nero ist Yoshikazu Yasuhiko eine Meisterleistung gelungen. In 2 Bänden beschreibt er das Leben des Nero im antiken Rom, auf lebhafte, authentische Weise.
Waga na wa Nero
Der 2-bändige Manga erschien 1998 im Bungei Shunju Verlag. Bei Chuuoukouron Shina-Verlag kam er 2003 erneut heraus.
Nach dem Gifttod des Kaisers Claudius durch seine Frau, wird der emotionale und psychologisch instabile adoptierte Sohn Nero zum Kaiser gekrönt. In erwarten politische Intrigen, Mord, Rebellion und Inzest.
Der Zeichenstil von Yasuhiko gestaltet sich sehr realistisch und passt hervorragend zum antiken Setting. Die Geschichte um den Kaiser Nero kommt authentisch rüber. Neros Entwicklung wird vom Muttergeführten Jungen zum Mann als Kaiser sehr gut dargestellt. Die Geschichte wirkt nicht wie bei anderen Manga des Zeichners wie ein Sachbuch, sondern ist lebendig mit aktiven Ereignissen gestaltet. Nero selbst versucht sich von seiner Mutter zu lösen und seine eigene Politik voranzutreiben. Dies geht so weit, dass er sogar einen Mutter Mord auf sich nimmt.
Interessant ist, dass Yasuhiko zudem auf die Wurzeln des Christentums in dieser Zeit eingeht und den Gegensatz dazu mit Neros Ausschweifungen setzt. Sie bilden eine krassen Gegensatz. Nero selbst versucht seine Paranoia gegenüber seiner Umgebung mit Festen und Lyrik bzw. Brot und Spielen, zu überdecken, was ihm aber nicht immer gelingt. Gut dargestellt sind außerdem seine Schuldgefühle wegen seiner Taten und ihre Verleugnung und Rechtfertigung, die seinen Charakter und sein Verhalten als Herrscher betonen. Der Anflug von Wahnsinn Neros wird von Yasuhiko aufgegriffen.
Wer sich gerne mit historischen Themen beschäftigt, insbesondere mit der Antike und dem Leben zu dieser Zeit macht mit diesem Manga nichts verkehrt. Er ist definitiv zu empfehlen, selbst wenn man nicht sonderlich historisch interessiert ist, denn er bietet sehr viel Unterhaltung und weist den Leser zu fesseln. Yasuhiko hat sehr gut recherchiert und listet am Ende zusätzlich eine Jahreschronik der Ereignisse auf. Der Manga ist aufgrund der Gewaltdarstellungen dieser Zeit nicht für jüngere Leser geeignet.